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Hundeverhalten verstehen

Hundeverhalten verstehen

Donnerstag, 28 Juni 2018 08:41

Nicht-Wissen über Hunde

geschrieben von

Wie Dackelmädchen Tinchen unsere Unkenntnis mit dem Leben bezahlte

Während meines Spaziergangs mit Bine, meiner Altdeutschen Schäferhündin, geht mir die neue Website durch den Kopf. Nun habe ich also einen Blog. Schreiben fällt mir in der Regel leicht und ich schreibe gerne, aber dieser erste Text – womit soll ich beginnen.

Mein Blick fällt auf Bine und ich denke an eine andere Schäferhündin: Alma! Wegen Alma habe ich heute eine Hundeschule. Wegen der furchtbaren Dinge, die damals geschehen sind.

Ich war Anfang 20, als Alma zu uns kam. Mein Vater hatte sich von meiner Mutter getrennt und ihr noch schnell eine Schäferhündin geschenkt, damit sie sich in dem Haus sicherer fühlt – vielleicht auch, um sein schlechtes Gewissen etwas zu beruhigen.

Meine Mutter und meine Schwester sowie Dackelhündin Tina, genannt Tinchen, wohnten in diesem Haus mit Garten und ich kam jeden Tag vor der Arbeit und brachte meine Dackelhündin Jenny. Nach der Arbeit kam ich dann wieder, machte einen Spaziergang mit den Hunden und ging anschließend mit Jenny in unsere Wohnung.

Alma wuchs also mit den beiden Dackelmädchen auf, und da ich mir schon immer einen großen Hund gewünscht hatte, kümmerte ich mich auch um ihre Ausbildung. Sie gehorchte sehr gut. Sie kam auf Ruf, ging auch ohne Leine zuverlässig mit, selbst in der Stadt konnte ich sie vor einem Geschäft ablegen, während ich einkaufte.

Tagsüber kümmerte sich meine Mutter um alle drei Hunde. Da sie aber keine begeisterte Spaziergängerin war, ging sie oft nur in den Garten oder auf das Feld neben unserem Haus und warf für die Schäferhündin Bälle, Stöcke, Spielzeug – einfach alles, was sich werfen ließ. Auf diese Weise wurde Alma zum Bällchenjunkie.

Alma gab auch im Haus keine Ruhe, wenn der Ball nicht regelmäßig geworfen wurde. Selbst abends während meine Mutter fern sah, spuckte Alma ihr immer wieder den Ball auf den Schoß, den meine Mutter dann einige Male quer durchs Wohnzimmer warf, damit für eine Weile Ruhe war.

An einem Nachmittag waren wir bei einer Nachbarin zum Kaffee eingeladen. Da diese Katzen hatte, blieben unsere Hunde daheim und meine Schwester ging zwischendurch rüber, damit die Hunde sich im Garten lösen konnten.